Alle Inhalte dieser Site sind urheberrechtlich geschützt; Copyright © C. Ozdoba
Logo der Website „Klassische Philatelie“

Ausgaben der argentinischen Provinzen Buenos Aires, Córdoba und Corrientes
Buenos Aires – „Gauchitos“ (1856, nicht verausgabt)

Buenos Aires, „Gauchitos“, 4 und 6 Reales
„Gauchitos“, 4 und 6 Reales

      Im Jahr 1855 erteilte der Generalpostmeister, Don Juan Manuel de Luca, mit Genehmigung der Regierung den Auftrag zum Druck dieser Marken. Gravur und Druck wurden von der Firma Katzenstein y Castelli (1) in Buenos Aires ausgeführt. Die Gauchitos wurden in Bogen zu 48 Marken (6 Reihen à 8 Marken) auf weissem, vertikal gestreiftem Papier gedruckt.

      Ein Jahr später, 1856, lagen die Marken vor. Es gab vier Wertstufen: 4, 6, 8 und 10 Reales. (8 Reales entsprachen einem Peso.)

Buenos Aires, „Gauchitos“, 8 und 10 Reales
„Gauchitos“, 8 und 10 Reales

      Die Gauchitos hätten die ersten argentinischen Briefmarken werden können, aber sie wurden nicht offiziell ausgegeben und nie postamtlich verwendet. (Alle Stempel auf diesen Marken sind falsch!) Was war der Grund dafür?
      Munk schreibt, dass diese Marken wegen der Fälschungsgefahr bei Steindruck-Marken nicht ausgegeben wurden. Tatsächlich ist ein grosser Teil der heute angebotenen Gauchitos falsch, aber das hätte die Postverwaltung sich auch vorher überlegen können, und in vielen anderen Postgebieten – Briefmarken gab es zu diesem Zeitpunkt schon seit 16 Jahren, so dass genug Erfahrungen vorlagen – wurden Steindruck-Marken problemlos verwendet.
      Der von Kneitschel angegebene Grund erscheint plausibler: Als die Gauchitos vorgelegt wurden, waren umfassende Portosenkungen bereits absehbar; sie wären, hätte man sie in Verkehr gebracht, bereits in kürzester Zeit nach der Ausgabe „veraltet“ gewesen und hätten durch eine neue Ausgabe ersetzt werden müssen.

      Es gab 1200 Marken (25 Bogen) von jeder Wertstufe. Die Originale sind nicht sehr teuer, trotzdem sind heute viele Fälschungen der Gauchitos auf dem Markt. Das Interesse an diesen Marken ist insbesondere in ihrem Heimatland sehr gross, denn während sie im Michel-Katalog mit den für nicht verausgabte Marken üblichen römischen Katalognummern I bis IV geführt werden, hat Kneitschel – lange Zeit der massgebliche Argentinien-Katalog – ihnen reguläre Nummern gegeben und führt sie als Nr. 1 bis 4 des Gebietes Buenos Aires.


Fussnoten:

  1. In der ersten Ausgabe des Kneitschel-Katalogs von 1939 wie auch im Kohl-Handbuch findet man den Namen „Kranzenstein“; „Katzenstein“ ist in späteren Auflagen des Kneitschel-Katalogs angegeben und dürfte daher wohl korrekt sein.

Literatur:


Zurück zur Sektion Argentinien – Provinzausgaben / zur Startseite.


Copyright © 2007 und verantwortlich für den Inhalt:

Erste Veröffentlichung am 2. Juni 2007, letzte Bearbeitung am 2. Juni 2007.


Adresse dieser Seite: https://www.klassische-philatelie.ch/arg/arg_buenosaires_gauchitos.html

Durch das World Wide Web Consortium validierter Code gemäss dem Standard HTML 5