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Kap der Guten Hoffnung – Die „Kap-Dreiecke“ – Die Aushilfsausgabe von Solomon & Co. („woodblocks“)

      Wir schreiben das Jahr 1861. Eine neue Sendung von Briefmarken wird in der Kap-Kolonie erwartet, aber irgendwie und irgendwo geht die Lieferung verloren.

      In dieser Situation greift das Post Office, dem langsam die Marken ausgehen, zur Selbsthilfe: Ein Drucker in Kapstadt, Saul Solomon, wird mit der Herstellung von Marken beauftragt. C.J. Roberts graviert das Motiv, aber die feine Ausführung von Humphrys bringt er nicht fertig; seine Hope wirkt im Vergleich zur Vorlage etwas grob (s. Abb. unten). Die Firma Saul Solomon & Co. druckt die Marken im Buchdruck auf leicht gelblichem Papier ohne Wasserzeichen.

      Die geänderte Ausführung der Marken mit der eher stilisiert wirkenden Hope fällt natürlich auf, und irgendwie kommt das Gerücht auf, die Marken seien von Holzschnitten gedruckt worden. Diese philatelistische Legende hält sich hartnäckig, die Marken werden im Deutschen gelegentlich als „Kap-Holzschnitte“, im Englischen als wood-blocks bezeichnet. Dies ist allerdings falsch; Solomon montierte lediglich die Prägestempel für den Druck in einem hölzernen Rahmen.

      Solomon druckte am 10. April 1861 den 1-Penny-Wert, am 12. April die 4-Pence-Marken. Die Auflage betrug 24 660 (1 Penny) bzw. 12 480 Stück (4 Pence). Bereits am 1. April trafen allerdings neue Marken aus London ein, und weitere Sendungen folgten am 29. April und 8. Mai, trotzdem wurden die Aushilfsausgaben mehrheitlich an den Postschaltern aufgebraucht.

Woodblock 1 Penny
Die „woodblocks“ (Aushilfsausgabe von Solomon & Co.)
oben: 1 P. rot, MiNr. 5a, SG Nr. 13
unten: 4 P. blau, MiNr. 6a, SG Nr. 14
Woodblock 4 Pence

      Der Druckerei Solomon & Co. unterlief bei der Herstellung der Marken ein Fehler, dem wir die grössten Raritäten unter den Kap-Dreiecken verdanken, für die man auch schon einmal sechsstellige Beträge anlegen darf:
      Ein jeweils falsch eingesetzter Stempel führte zur Herstellung von 201 1-Penny-Marken in Blau statt Rot, umgekehrt gibt es 346 (man findet auch 386 in der Literatur) 4-Pence-Marken in Rot statt Blau.


Literatur:


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Erste Veröffentlichung am 30. Oktober 2005, letzte Bearbeitung am 26. April 2008.


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