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Dänemark – Klassische Ausgaben: Neudrucke der „Skilling“-Ausgaben

      Die Geschichte der Skilling-Neudrucke – wobei hier die Nachdrucke mit einbezogen werden – ist etwas komplex, da nicht immer alle Wertstufen einer Ausgabe gleichzeitig neu gedruckt wurden.

„Dotted spandrels“

      Der schon bei den Rigsbankskilling-Neudrucken erwähnte amtliche Neudruck von 1885 (oder 1886) wurde von der dänischen Post veranlasst, um gemäss den Richtlinien des Weltpostvereins ausländischen Postverwaltungen dänische Marken als Muster zur Verfügung zu stellen. Aus der Ausgabe 1854–1857 („dotted spandrels“) wurden nur die Wertstufen 2 und 16 Skilling nachgedruckt.

Neudruck der 2 Skilling 1886 Neudruck der 16 Skilling 1886

      Für den Neudruck der Nr. 3 (2 Skilling) wurde die Originalplatte II verwendet. Die Abbildung oben links zeigt einen Sechserblock (AFA N3a) mit den Bogenpositionen 29–30/39–40/49–50. Dieser Neudruck kommt auch mit rückseitigem Druck vor (AFA N3b–c).

      Die Druckplatte für den Neudruck des 16-Skilling-Wertes wurde aus den vorhandenen 100 Klischees neu zusammen gestellt; die beim Urdruck von Schmidt-Andersen beschriebenen Plattenfehler (Position 31 sowie zwei aus der unteren Hälfte des Bogens; genaue Position unbekannt) findet man bei dem Neudruck auf den Bogenfeldern 31, 61 und 9.
      Dieser Neudruck ist geschnitten, ähnelt aber in der Farbe mehr der 1863 durchstochen verausgabten Nr. 10 als der Nr. 6 von 1857. Debo schreibt „Da die Neudrucke ungezähnt sind und kein Wasserzeichen haben, kann man heute den Neudruck der 16 S. genau so gut der Nr. 10 wie der Nr. 6 zuordnen.“ Im AFA Specialkatalog wird dieser Neudruck als N10 geführt (Abb. oben rechts), als N6 ist dort lediglich ein Schwarzdruck von 1950 katalogisiert, über den ich keine weiteren Informationen habe.

      Erst fast vierzig Jahre später, 1924, gab es neue Drucke der beiden anderen Wertstufen dieser Ausgabe, der 4 Skilling (AFA N4) und 8 Skilling (AFA N5). Beide Neudrucke bzw. Nachdrucke (s. u.) sind mit einer Auflage von nur ca. 600 Exemplaren recht selten und entsprechend teuer.
      Es können nur etwa 100 lose Exemplare dieser Neudrucke im Handel vorkommen, denn mehrheitlich wurden sie für zwei philatelistisch-bibliophile Raritäten verwendet: Diese Neudrucke finden Sie in La Poste Danoise 1624–1924 und Danmarks Frimærker 1851–1924 (s. Fussnote auf dieser Seite).
      Eine Besonderheit haben diese beiden auf weissem bis schwach gelblichem Papier ohne Unterdruck hergestellten Neudrucke ebenfalls gemeinsam: Es sind die einzigen Neudrucke klassischer dänischer Marken mit Gummierung.
      Während der 4-Skilling-Neudruck mit den Original-Klischees der Bogenfelder 82/83 und 92/93 der Platte IV hergestellt wurde, ist der neue Druck des 8-Skilling-Wertes kein Neudruck, sondern ein Nachdruck: Für den Druck wurden von 2 Originalklischees 28 neue Klischees hergestellt; der daraus gebildete Bogen von 4x7 Marken wurde für den Druck verwendet.

 

„Wavy-lined spandrels“

      Auch diese amtlichen Neudrucke entstanden 1885/86 im Rahmen der oben beschriebenen Aktion der dänischen Post. Für die 4-Skilling-Marke (AFA N7) wurde Platte III, für den 8-Skilling-Wert (AFA  N8) Platte I des entsprechenden Urdrucks verwendet.

      Philatelistisch sind diese Neudrucke unproblematisch, nur die Farben verdienen besondere Beachtung. Schmidt-Andersen führt in Danske Frimærker 1858–1862 bei der N8 drei Varianten auf: Grün auf gelblichem und weissem Papier und gelblich-grün auf weissem Papier. Im AFA Specialkatalog ist nur „grün“ auf gelblichem und weissem Papier aufgeführt, dazu (wie bei N6, s. o.) ein Schwarzdruck aus dem Jahr 1950.

Neudruck der 4 Skilling wavy-lined spandrel AFA N7a von 1886 Neudruck der 8 Skilling wavy-lined spandrel AFA N8a von 1886
Oben links: AFA N7a     Oben rechts: AFA N8a (gelbliches Papier)
Unten: AFA N8b (weisses Papier)
Neudruck der 8 Skilling wavy-lined spandrel AFA N8b von 1886

 

Grosses Oval (Krone, Zepter, Schwert)

      Von den Marken Nr. 11 bis 15 gibt es zwei Neudrucke: Der erste gehört zu der schon mehrfach genannten Auflage von 1885/86, der zweite ist wesentlich neueren Datums; er stammt aus dem Jahr 1942.

Neudruck der AFA 11-15 von 1886

      Die Abbildung zeigt die als AFA N11 bis N15 katalogisierten Neudrucke von 1886. Streng genommen sind diese Marken, mit Ausnahme der N13, Nachdrucke, denn sie wurden mit neu vom Urstein abgenommenen und nicht mit den zum Urdruck verwendeten Klischees gedruckt. Die N13 (4 Skilling zinnober) wurde mit Klischees gedruckt, die schon für die Farbproben verwendet wurden, und ist damit ein echter Neudruck.

      Im Jahr 1942 erschien Band 2 von Gunnar A. Hagemanns Danmarks og Dansk Vestindiens Frimærker. Speziell für dieses Buch wurden neue Drucke der Nummern 13 und 15 (N13B von Originalklischees, N15B wiederum mit Abdruck vom Urstempel, also Nachdruck) in einer Auflage von je nur 400 Stück hergestellt:

Neudrucke AFA N13B und AFA N15B
AFA N13B und N15B aus Danmarks og Dansk Vestindiens Frimærker

 

Zweifarbige Ausgabe (Ziffer im Rahmen)

      Die Serie der amtlichen Freimarken-Neudrucke von 1886 wird mit den Neudrucken der Nummern 16 bis 21 komplettiert. (Es gab ausserdem Neudrucke der drei Dienstmarken [Tjenestefrimærker] von 1871.) Auch diese Werte sind Nachdrucke, da zu ihrer Herstellung neue Klischees angefertigt wurden. Die N21 ist streng genommen sogar ein reiner „Phantasiedruck“ (Debo), denn das Klischee mit dünnem Rahmen, das bei diesem Neudruck verwendet wurde, gab es beim Urdruck nicht.

Neudruck der AFA 16–21 von 1886
AFA N16–N21
(Der AFA Specialkatalog unterscheidet bei diesen Ausgaben eine Vielzahl von Varianten.)

Literatur:


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Erste Veröffentlichung am 4. Juni 2006, letzte Bearbeitung am 6. Januar 2013.


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