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Grossbritannien – Queen Victoria – Jubilee lines: Settings, marginal rules, lined blocks

Was sind die Jubilee lines?

      Die Bogen der ersten Drucke der Jubilee Issue, die am 1. Januar 1887 an die Schalter kamen, hatten keine spezielle Gestaltung:

2d., green and scarlet, SG 199
Ausgabe 1. Januar 1887
 
First setting

      Auf den Begriff Setting kommen wir gleich noch zurück. Relativ kurz nach Erscheinen der ersten Ausgaben, bereits ab Mitte 1887, wurde das Design der Bogen entscheidend verändert; dies ist der Beginn der Jubilee lines (auch im Michel als „Jubiläumslinien“) bezeichnet. (Die Drucke von den ersten Platten, ab 1. Januar 1887, hatten diese Linien noch nicht, siehe Abb. oben.) Was hat es mit diesen Linien auf sich?

      Diese Linien sind um den gesamten Schalterbogen umlaufende Linien in den Markenfarben (sehr eindrucksvoll bei den zweifarbigen Marken), teilweise an den Ecken unterbochen oder mit Unterbrüchen im Verlauf. Ihren Namen haben sie von ihrer ersten Verwendung bei der Jubilee Issue, aber Sie finden sie auch noch bei den Dauermarkenausgaben unter Edward VII.

 
Warum hat man die Jubilee lines eingeführt?

      In im Web verfügbaren Definitionen philatelistischer Fachbegriffe finden Sie als Grund der Einführung der Jubilee lines Verweise auf Plattenabnutzung („The purpose of the line was to enable the printer to assess the evenness of the plate wear.“, → MiMi) oder die Sicherstellung eines gleichmässigen Drucks („The Jubilee line was used to protect the stamp images from the initial impact of the printing rollers.“, → Ron Shanahan oder „This was done in order to reduce the pressure on the printing plate and in order to achieve clear impressions on the stamps themselves.“, → Stamp Collecting World).
      Letztgenannte Funktion erinnert an die Buchdruck-Strichelleisten deutscher Kolonialausgaben. Auch beim Altmeister der Grossbritannien-Philatelie, Robson Lowe, heisst es „In 1887 rules were put around the plates in order to protect them and, because of the year in which they were introduced, are known as the ‚Jubilee line‘.“

      Der älteste Queen-Victoria-Spezialkatalog von Stanley Gibbons in meiner Bibliothek, die 6. Auflage von 1979, schreibt zum Thema „On 19 January 1887 De La Rue proposed that the sheets should have a marginal rule round the panes of stamps in order to improve their appearance, although it may be assumed that they had other technical reasons for suggesting this.“
      Reine Ästhetik also, Bogen, die schöner aussehen? Nur: Wann sieht der durchschnittliche Postkunde einen Bogen oder einen Zwischensteg? Weiter heisst es „In all values marginal rules were used and form a study in themselves. […] It is not possible satisfactorily to catalogue such plate marking variations […]“.
      Immerhin führt dieser fast 45 Jahre alte Katalog bei den einzelnen Werten bereits unterschiedliche marginal settings auf, beim 2½d.-Wert beispielsweise keine Linien, Linien ohne pillars und Linien mit pillars zwischen den Schalterbogen.

      Im Katalog von 2011 sieht das dann schon anders aus. Hier heisst es zu den jubilee lines, dass sie 1887 eingeführt wurden. Der Katalog erklärt den Unterschied zwischen den zwei für den Druck (mehrfarbiger) Marken verwendeten Platten (head plates und duty plates); die Linien waren Hilfen zur Ko-Registrierung. Diese Linien kommen in mehreren Formen vor: komplett umlaufend, mit Unterbrüchen und nur als kurze Streifen an den Rändern. Ausserdem gibt es noch die pillars (line blocks), aus dünnen Linien bestehende Blöcke auf den Zwischenstegen.

      Es ist durchaus möglich „to satisfactorily catalogue“ diese Varianten; der SG Victoria Specialised führt bei allen Werten die vorkommenden Kombinationen von rules (wie die Linien genannt werden) und pillars auf.

4d., green and deep chocolate-brown, SG 205a
Setting 3, green rule continuous at the corners
4d., green and purple-brown, SG 205
Setting 5, head plate rules cut away at corners

Literatur:


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Erste Veröffentlichung am 15. Mai 2022, letzte Bearbeitung am 31. Dezember 2022.


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