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Einleitung – „Cinderellas“ – Marken, die keine Briefmarken sind

      Siehe dazu auch „Was sind ‚Erinnophilie‘ und ‚Deltiologie‘?
 

      Was ist eigentlich eine Briefmarke? Falls Sie das jemand fragt, würde Ihnen wohl spontan eine Definition in der Art „Gebührenquittung für eine Post-Dienstleistung“ einfallen.
      In Hägers Großem Lexikon der Philatelie fehlt erstaunlicherweise ein Eintrag zum Stichwort „Briefmarke“. Grallert dagegen hat einen umfassenden Artikel dazu in seinem Lexikon der Philatelie, den er mit der griffigen und kompakten Definition „umgangssprachlicher Begriff für ‚aufklebbare Postwertzeichen‘ zum Freimachen von Postsendungen und zur Verrechnung postalischer Gebühren“ einleitet.

      Legt man diese Definition zu Grunde, ist eigentlich auch schon klar, was keine Briefmarke ist. Im Englischen (insbesondere in den USA) hat sich für alles, was nicht mit dieser oder einer ähnlichen Definition erfasst wird, der Begriff Cinderellas eingebürgert.
      „Cinderella“ ist die Märchenfigur Aschenputtel, im deutschsprachigen Raum bekannt durch das gleichnamige Märchen der Gebrüder Grimm. Bei → Wikipedia erfährt man, dass es weltweit über 400 Versionen der Geschichte in allen Kulturkreisen gibt. In der Philatelie ist diese Bezeichnung wohl aus der Idee „etwas darstellen, was man nicht ist“ entstanden.

      Die → FIP (Fédération Internationale de Philatélie, Internationaler Philatelistenverband) hat in den General Regulations of the FIP for Exhibitions (Allgemeine Ausstellungs-Richtlinien der FIP) klar definiert, was philatelistische Objekte sind. Neben Briefmarken gehören zu den „ausstellungsfähigen“ Stücken auch Essais und Probedrucke, Fälschungen zum Schaden der Post, postalisch verwendete Fiskalmarken etc.

      Das amerikanische Fachmagazin Linn’s Stamp News hat auf seiner Website einen → Artikel, der den Begriff „Cinderellas“ sehr weit fasst und zum Beispiel auch Privatpostmarken (warum eigentlich?) und „Specimen“ (offizielle Vorlagestücke einer amtlich verausgabten Marke) dazu zählt.

Trafik in Wien
„Brief- und Stempelmarken“ –
ein feiner Unterschied!

(Trafik in Wien, Johannesgasse, März 2009)

      Eindeutige „Nicht-Briefmarken“ sind beispielsweise

      Eine kleine Auswahl von Titeln, die bei der Suche nach Cinderella auf der Website der Firma → Philabooks angezeigt werden, macht klar, wie umfassend dieses Gebiet ist:

      Für die Cinderellas gilt, wie für alle Sammelobjekte: Sammeln Sie, was Ihnen gefällt und woran Sie Spass haben. Es gibt keine „guten“ und „bösen“ Marken; eine spezialisierte Sammlung von Julmarken oder Fiskalmarken kann ebenso anspruchsvoll und philatelistisch befriedigend sein wie eine konventionelle Sammlung – wäre dem nicht so, würde es nicht so viel sorgfältig recherchierte Literatur zu den verschiedenen „Cinderellas“ geben.


Literatur:


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Erste Veröffentlichung am 21. Mai 2006, letzte Bearbeitung am 11. März 2009.


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