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Auf dieser Seite zeige ich Ihnen exemplarisch, welche Informationen man einem markenlosen Brief bei genauer Analyse entnehmen kann, etwa über Leitwege, Laufzeiten oder Portostufen.
Der Brief stammt nicht mehr aus der Vormarkenzeit („Vorphilatelie“), sondern aus dem Jahr 1861, aber der Absender hatte sich für Barzahlung am Postschalter entschieden.
Schauen wir uns den Brief zunächst einmal an:
Der Brief wurde im Jahr 1861 von Buenos Aires nach Köln geschickt. Die englische Postagentur berechnete dafür einen Tarif von 1 Schilling und 8 Pence. |
Die einzelnen Vermerke sind in chronologischer Abfolge, wie sie auf den Brief kamen, nummeriert:
1 | Vom Absender angebrachte Vermerke: p(er) Steamer via Southampton legte die Route für die Schiffsbeförderung fest, paid machte klar, dass das Porto bis zum Zielort bei der Aufgabe bezahlt wurde. |
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2 | Postalische Vermerke bei der Aufgabe: Das P im Kreis und die Angabe 1/8 zeigen, dass das Porto von 1 Schilling und 8 Pence bar bezahlt wurde (Port Payé). Auf der Rückseite wurde der Aufgabestempel BUENOS AYRES MAR 30 61 aufgebracht. Der Stempel ist nach Kneitschel Typ V der britischen Postagentur in Buenos Aires. |
3 | Nach einer langen Seereise erreichte der Brief am 4. Mai 1861 London, was durch den Stempel LONDON E.C. MY 4 61 PAID belegt wird. |
4 | Jetzt ging es in Europa recht schnell weiter: Der Brief erreichte einen Tag später Aachen und erhielt den Stempel FRANCO AUS ENGLAND PER AACHEN 5 5. |
5 | Noch am selben Tag kam der Brief abends am Zielort, in Köln, an und bekam den Ankunftsstempel COELN 5 5 10-11 A(bend). |
Ist es nicht faszinierend, den Weg eines Briefes 145 Jahre später Schritt für Schritt zu verfolgen? Die Vormarkenzeit (oder, wie hier, ein markenloser Beleg) hat einen ganz eigenen Reiz!
Literatur:
Copyright © 2007 und verantwortlich für den Inhalt:
Erste Veröffentlichung am 12. Januar 2007, letzte Bearbeitung am 12. Januar 2007.
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