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Spanien – Einleitung

Spanien und Portugal um 1905
Spanien um 1905
Abb.: Wikimedia Commons

      Das Königreich Spanien gab unter Königin Isabella II. schon am 1. Januar 1850 Briefmarken heraus. (Zur Einordnung in die Chronologie der frühen Briefmarken verausgabenden Postgebiete: Das war genau zwei Monate nach Bayern, exakt zeitgleich mit Neu-Süd-Wales und vor den schweizerischen Bundesmarken.)

      Die Mitte des 19. Jahrhunderts war eine politisch ausserordentlich unruhige Zeit in Spanien. Nach der Spanischen Revolution 1820 folgten die Carlistenkriege; ab 1873 war Spanien sogar (nach Abdankung von König Amadeus I.) für kurze Zeit eine Republik. Erst nach der Kapitulation der Carlisten im Februar 1876 und der Wiedereinsetzung der Monarchie (König Alfons XII.) kehrten wieder stabile Verhältnisse im Lande ein.

      Soweit sie in die Markenzeit fallen, lassen sich diese Ereignisse an entsprechenden Ausgaben dokumentieren: Während KönigsPorträts das meist verwendete Markenmotiv im Königreich darstellen, findet man bei den Ausgaben der Republik die Motive Sitzende Hispania und Allegorie der Gerechtigkeit, es gibt Kriegssteuermarken, und es gibt eigene Ausgaben der Carlistischen Post.

      Wie bei allen auf dieser Website vorgestellten Ländern und Gebieten sollten wir kurz diskutieren, wie weit wir „Klassik“ bei Spanien definieren wollen. Ich bevorzuge hier eine auf den ersten Blick sehr strikte Auslegung und setze die Grenze beim Ende der Regentschaft von Isabella II. Wieso „auf den ersten Blick“? Bereits in diesen gerade einmal 19 Jahren gibt es 95 Hauptnummern im Michel-, 101 im Edifil-Katalog! Den Grund für diese nach damaligen Verhältnissen ungewöhnliche Fülle nennt uns Häger im Grossen Lexikon der Philatelie:

„Die frühen Marken Spaniens sind schwierig zu sammeln und teils sehr wertvoll. Auffallend ist, daß von 1854 bis 1889 jedes oder jedes zweite Jahr neue Marken verausgabt worden sind, was darauf zurückzuführen ist, daß kurz nach Erscheinen einer neuen Serie ab 1854 von den am meisten gebräuchlichen Wertstufen Postfälschungen auftauchten, wogegen sich die Post nur durch häufige Neuausgaben einigermaßen schützen konnte. Dieser häufige Wechsel geht aber auch auf ein Gesetz zurück, nach dem alljährlich neues ‚Stempelpapier‘ anzufertigen war. Das wurde sinngemäß auf die Herstellung von Postwertzeichen angewendet.“

      Die Währung hat sich im 19. Jahrhundert ebenfalls mehrfach geändert. Selbst wenn Sie sich, wie oben erwähnt, auf die Ausgaben unter Isabella II. beschränken und Ihnen damit die im Oktober 1872 eingeführten Peseten auf Briefmarken nicht mehr begegnen, fallen in die frühe Markenzeit noch Cuartos, Reales, Escudos, Céntimos und Milésimas – für Posthistoriker ist es nicht einfach, hier die Übersicht zu behalten. Die folgende Übersicht (nach dem Edifil-Katalog) hilft vielleicht dabei:

Zeitraum Abkürzung Bezeichnung Verhältnis
1850–1870 cu.
r.
 
cuartos
reales
1 real = 8 ½ cuartos
1866–1867 c. de e. céntimos de escudo 1 escudo = 100 céntimos
= 10 reales = 85 cuartos
 
1867–1870 m.
e.
 
milésimas
escudos
1 escudo = 1000 milésimas
ab 1872 c.
p.
 
céntimos
pesetas
1 peseta = 100 céntimos

      Spanien ist bei mir ein typischer Fall eines Sammelgebietes, das mit der Literatur begann. Zu dem Zeitpunkt, an dem ich diese Seite zum ersten Mal ins Netz stelle, besitze ich erst relativ wenige Marken, alle, wie oben erwähnt, aus der Ära Isabella II. Alles begann damit, dass ich nicht widerstehen konnte, als zwei Literatur-Klassiker bei meinem Stamm-Antiquar, → Philabooks, gleichzeitig angeboten wurden; beide waren mir vom Titel bekannt: Das eine Werk war Grieberts The Stamps of Spain, das erste mit der damals neu geschaffenen Crawford Medal ausgezeichnete Buch, das andere die Monographie zur 6 Cuartos 1850 von de Guezala Ayrivié. Es folgten dann noch einige Bücher, sogar der aktuelle spanische Spezialkatalog, aber bei den Marken habe ich im Moment noch erhebliche Defizite.


Literatur:


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Erste Veröffentlichung am 24. August 2008, letzte Bearbeitung am 24. August 2008.


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