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Im Gebiet Helgoland sind die Neudrucke nicht nur für Spezialisten interessant, die sich diesem Teil der Philatelie widmen.
Ein grosser Teil der Helgoland-Marken, die Sie auf dem Markt finden (vor allem in Lots, bei Sammlungsauflösungen und bei Internet-Auktionen), werden zwar – unter Umständen mit Vorbehalten der Anbieter – als echt verkauft, sind aber Neudrucke. Eine gewisse Kenntnis dieser Neudrucke ist daher auch für die Sammler nützlich, die eigentlich nur „Urdrucke“, also originale Marken, sammeln.
Ich habe an anderer Stelle auf dieser Site schon erklärt, dass ich keine Notwendigkeit sehe, Informationen zu wiederholen, die im Web bereits kompetent und umfassend präsentiert werden.
Es gibt eine wirklich hervorragende Website zum Thema Helgoland, Frederick Wagners → Heligoland Stamps (1). Diese Site ist vorbildlich; gäbe es mehr Informationen in diesem Umfang und in dieser Qualität auf dem Web, hätte ich mit meiner eigenen bescheidenen Site gar nicht erst angefangen.
Für eine detaillierte Diskussion der einzelnen Ausgaben der Helgoland-Neudrucke kann ich Sie also guten Gewissens an Mr. Wagner verweisen. Dass es sich um eine Site in englischer Sprache handelt, dürfte kein Problem darstellen, da viele relevante Informationen in tabellarischer Form dargestellt werden. Wagner verwendet die Michel-Nummern; Sammler im deutschsprachigen Raum sollten mit dieser Site gut zurecht kommen.
Wagners → Übersicht über die Goldner’schen Neudrucke ist eine relativ kompakte Darstellung; ausserdem ist dies ein grösserer Textbeitrag, so dass ich beschlossen habe, zwar nicht die einzelnen Neudrucke im Detail, aber die Geschichte der Helgoland-Neudrucke auf meiner Site zu präsentieren. Dies ist damit vor allem für Leser gedacht, die lieber deutsche als englische Texte lesen, und weckt vielleicht bei dem Einen oder Anderen das Interesse, sich mit dieser faszinierenden (und zugegebenermassen sehr komplexen) Materie weiter zu beschäftigen.
Bevor wir uns die Entstehung der diversen Auflagen der Helgoland-Neudrucke näher anschauen, ist noch eine kurze Begriffsklärung nötig:
Es gibt nach heutigem Verständnis nur einen amtlichen Neudruck der Helgoland-Marken. Dieser Neudruck der MiNr. 13–16 und 18–20 wurde 1890 von der Reichsdruckerei in Berlin in winziger Auflage (je 200 Stück) hergestellt. Der grösste Teil dieser Marken ging an das Reichspostministerium; sie sind also sehr selten und entsprechend sehr teuer. Während man in der umfassenden Monographie von Lemberger eine ausführliche Beschreibung dieser Ausgabe findet, werden sie bei Barefoot mit Hinweis auf die Seltenheit gar nicht diskutiert. Bei Stiedl/Billig heisst es dazu, dass sie, „höher bewertet als Originale, im allgemeinen Verkehr nicht vorkommen“. Besitzer dieser amtlichen Neudrucke können sich glücklich schätzen, diese Raritäten zu besitzen; man wird sie Ihnen sicher nie als „Originale“ verkaufen.
Sie finden in alter Literatur eine andere Lesart des Begriffs „amtlicher Neudruck“: Bei Ohrt werden die „Berliner Neudrucke“ als amtlich bezeichnet; zur Begründung schreibt Ohrt „Die obigen Neudrucke […] sind deshalb als ‚amtliche Neudrucke‘ bezeichnet, weil sie von einer Behörde (Postamt bzw. Gouvernement in Helgoland) bestellt und für sie durch Goldner bezahlt wurden. Der Zweck dieser Neudrucke, die allerdings nur für den Händler Goldner bestimmt waren, ändert an der amtlichen Bestellung nichts.“
Heute sieht man das etwas anders; Lemberger bezeichnet diese Berliner Neudrucke als amtlich vermittelte Privatneudrucke, während die späteren Leipziger und Hamburger Neudrucke als reine Privatneudrucke anzusehen sind. Diese Unterscheidung finden Sie auch im Michel „Deutschland-Spezial“.
Weiter zur Seite „Helgoland: Berliner, Leipziger und Hamburger Neudrucke“.
Literatur:
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Erste Veröffentlichung am 25. Juni 2005, letzte Bearbeitung am 9. April 2022.
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