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In der Sektion Altdeutschland habe ich auf Literaturangaben verzichtet, da das Literaturangebot in diesem Gebiet so enorm gross ist, dass ich keine Auswahl treffen konnte und wollte. Die englische oder allgemein britische Numismatik ist da eigentlich nicht anders; bei meiner Suche nach Literatur begegneten mir hoch spezialisierte Monographien mit Titeln wie „The Coinage of Southern England 796–865“ oder „A Numismatic History of the Birmingham Mint“. Diesen Grad der Spezialisierung benötige ich nicht; ich stelle Ihnen hier vor, was ich habe, und überlasse Ihnen die persönliche Vertiefung bestimmter Untergebiete nach eigenem Bedarf.
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Coins of England and the United Kingdom. Pre-Decimal Issues Spink & Son Ltd, London Abb. links: Gedruckte Ausgabe, 55th edition 2019, Abb. rechts Digitalausgabe, 57th edition 2021 Der Spink-Katalog ist für britische Münzen das, was Stanley Gibbons für britische oder Michel für deutsche Briefmarken ist: Der Standardkatalog. Üblicherweise finden Sie Katalogisierungen englischer Münzen in Händlerangeboten, Auktionen etc. nach Spink (frühe [hammered] Ausgaben auch nach North; s. u.). Selten geben Händler auch noch die Seaby-Nummer an. Alle Rechte von Seaby wurden allerdings schon 1996 von Spink erworben. (Die Geschichte finden Sie im Detail auf der → Website von Spink.)
Die Abbildungen zeigen die Ausgaben des Spink-Katalogs, die ich aktuell in meiner (analogen und digitalen) Bibliothek habe; der Katalog erscheint in beiden Versionen jährlich. Die Jubiläumsausgabe 50th edition erschien 2015 erstmals in zwei Bänden, aufgeteilt auf die prädezimalen und dezimalen Ausgaben. Hatte diese erste geteilte Ausgabe 2015 noch 536 Seiten im prädezimalen und 157 Seiten im dezimalen Teil, waren es 2022 bereits 610 und 392 Seiten – ein Zeichen für die von mir an anderer Stelle kritisierte expansive Ausgabepolitik der Royal Mint und Grund für mein Ignorieren der dezimalen Ausgaben. |
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Jeffrey J. North: English Hammered Coinage. Volume 2: Edward I to Charles II 1272–1662 Spink & Sons Ltd, London 1991 Für hammered coins ist North die Standard-Referenz; dieser zweibändige Katalog ergänzt den Spink-Katalog hervorragend – und umgekehrt: North ist ein wenig knapp mit Abbildungen, die in 20 (Band 1) bzw. 11 (Band 2) Fototafeln am Ende des jeweiligen Bandes zusammengefasst sind. Bei Spink finden Sie die Bilder direkt bei den Beschreibungen. |
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Maurice Bull, P. Alan Rayner: English Silver Coinage since 1649 7th ed., Spink Books, London 2021 |
Maurice Bull: English Gold Coinage 1649–1816 Volume I, Spink Books, London 2021 |
Maurice Bull: English Gold Coinage from 1860 Volume II, Spink Books, London Erscheint am 15. November 2023 |
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Die erste Auflage dieses Katalogs erschien 1949 unter dem Titel „The English Silver Coinage 1649–1949“ aus der Feder von Herbert Allen Seaby, ab der 2. Auflage 1957 hiess er dann „The English Silver Coinage from 1649“. Die aktuelle 7. Auflage erwähnt immer noch die alten ESC-Nummern, allerdings jetzt ergänzt um die Bull-Nummern (Abb links). Die Nummerierung der ausschliesslich Silber- bzw. Goldmünzen ist detaillierter als bei Spink; die links abgebildeten Ausgaben (Bull 2460–2466) sind bei Spink (Abb. unten) alle unter Nr. 3833 katalogisiert. Man muss die Bull-Kataloge nicht haben, aber die differenzierte katalogmässige Erfassung ist hilfreich beim Strukturieren der eigenen Sammlung. |
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Christopher R. Wren: The Short-Cross Coinage 1180–1247. Henry II to Henry III 2nd revised edition 2006, reprinted by Spink & Son Ltd, London 2018, 2022 |
Christopher R. Wren: The voided Long-Cross Coinage 1247–1279. Henry III & Edward I 2nd revised edition 2006, reprinted by Spink & Son Ltd, London 2018 |
Christopher R. Wren: The English Long-Cross Pennies 1279–1489. Edward I to Henry VII First published 1995, reprinted by Spink & Son Ltd, London 2018, 2022 |
Diese drei Bände (90/80/180 Seiten) gehören inhaltlich zusammen (und können bei Spink auch komplett zu einem günstigen Set-Preis bestellt werden). Wren hat sich bewusst für Zeichnungen statt Fotos entschieden, in denen die jeweils markanten Merkmale deutlich dargestellt sind. Diese Serie ergänzt hervorragend die „Hammered-Coins“-Bände von North. |
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Richard Kelleher: A History of Medieval Coinage in England 1066–1485 Greenlight Publishing, Coggeshall 2022 Ein Buch, das Numismatiker wie Historiker mit Interesse am Mittelalter gleichermassen ansprechen dürfte. Die Münzen der Zeit sind umfassend illustriert, besonderes Interesse gilt Funden und Horten sowie den Münzstätten dieser Ära. Karten und zeitgenössische Abbildungen lockern das Buch auf, eine umfassende Bibliographie und Bildtafeln zur Zuordnung runden es ab. |
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Ivan Buck: Medieval English Groats Greenlight Publishing, Witham 2000 Das exakte Gegenteil des oben gezeigten Buches und, soweit ich mich an die in 18 Jahren für diese Website geschriebenen Seiten erinnere, das erste Buch, von dessen Kauf ich ausdrücklich abrate. Manchmal sollte man die Amazon-Kundenrezensionen beachten! Der geringe Umfang, der das Ganze eher zu einer Broschüre als zu einem Buch macht, ist in Anbetracht des Preises zu verschmerzen, aber die Qualität der Abbildungen ist für numismatische Fachliteratur schlicht eine Unverschämtheit. Wenn Silbermünzen goldfarbig erscheinen, fehlen dem Fotografen ganz offenbar elementare Kenntnisse zu Themen wie Weissabgleich und Farbtemperatur. Die auffallende Überbelichtung aller Münzen im Zentrum ist ebenso wenig akzeptabel wie das völlige Überstrahlen von Details. Ich mache mit meinem Smartphone bessere Bilder. (1) Fazit: Lassen Sie es, und Sie ersparen sich viel Ärger. |
Hier zeige ich kommentarlos einige weitere Titel aus meiner Bibliothek, die sich der Numismatik des Mittelalters widmen und die nicht auf England beschränkt sind. Für diese Periode mögen sie als Anregung dienen.
Interessant sind solche Werke zur Münz- und Geldgeschichte, die keine Kataloge sind, sondern Bücher, die Ihnen Hintergründe zur Entwicklung des Münzwesens, Paritäten, Definitionen von Standards und andere Hintergrundinformationen vermitteln und die Einordnung einer bestimmten Münze eines bestimmten Herrschers in den gesellschaftlichen Kontext seiner Zeit erlauben. Ein Beispiel für solche Entwicklungen ist die Wiederherstellung des Sterling-Standards unter Elizabeth I, der unter Henry VIII erheblich aufgeweicht worden war (→ The Great Debasement).
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Peter Spufford: Money and its Use in Medieval Europe Cambridge University Press 1988 |
Philip Raymond Grierson: Coins of Medieval Europe Coins in History. Seaby, London 1991 |
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Bernd Kluge: Numismatik des Mittelalters. Handbuch und Thesaurus Nummorum Medii Aevi Staatliche Museen zu Berlin, Münzkabinett und Österreichische Akademie der Wissenschaften, Berlin/Wien 2007 |
Roger Svensson: Renovatio Monetae. Bracteates and Coinage Policies in Medieval Europe Spink and Son Ltd, London 2013 |
Hier sind ein grosses Lob und herzlicher Dank an die → British Numismatic Society angebracht, die auf ihrer Website sämtliche Artikel des BNJ, des British Numismatic Journal, bis auf die jeweils letzten drei Jahre zum → kostenlosen Download im PDF-Format anbietet. Vorbildlich und ein echter Service für Numismatiker!
Auch bei → JSTOR finden Sie Artikel zum Herunterladen ohne Kosten oder Registrierung, allerdings ist das Auffinden relevanter Artikel hier deutlich komplizierter und die Auswahl begrenzt.
Copyright © 2023 und verantwortlich für den Inhalt:
Erste Veröffentlichung am 19. Juli 2023, letzte Bearbeitung am 1. September 2023.
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