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Grossbritannien – Queen Elizabeth II – Warum modernes Grossbritannien auf der Site „Klassische Philatelie“?

      Vom Reiz und der Faszination, die von klassischen Marken und postgeschichtlichen Belegen ausgehen, habe ich auf dieser Website schon oft geschrieben. Mit der ausschliesslichen Beschränkung auf diese Ausgaben gehört man allerdings im weiten Feld all dessen, was „Philatelie“ ausmacht, zu einer Minderheit. Als, vielleicht sogar regelmässiger, Leser dieser Site gehören Sie vielleicht auch zu dieser Gruppe? Fühlen Sie sich auch bei vielen Briefmarkenbörsen und erst recht Tauschtagen regionaler Vereine irgendwie als Aussenseiter?

      Irgendwann hatte ich jedenfalls die Idee, meinen zahlreichen Sammelinteressen von Renaissancebriefen bis zu Ausgaben kurz nach der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert noch ein aktuelles Gebiet hinzuzufügen. Die Wahl fiel schnell auf Grossbritannien: Das Mutterland der Briefmarke schien mir auf jeden Fall wert, auch im weiteren Verlauf verfolgt zu werden.

      Nicht wirklich glücklich bin ich mit der Ausgabepolitik der Royal Mail. Die Zahl an jährlichen Neuausgaben, deren Zunahme ich schon bei den Ausgaben der schweizerischen Post sehr kritisch sehe, wird auf der Insel deutlich übertroffen:

      Ich habe für die 40 Jahre zwischen 1981 und 2020 anhand der Nummern im Stanley Gibbons Concise Stamp Catalogue im Zeitraum
• 1981 – 1990 39,
• 1991 – 2000 65,
• 2001 – 2010 96,
• 2011 – 2020 132
Hauptnummern pro Jahr gezählt (Werte gerundet).
 
      Alle zehn Jahre dreissig Neuausgaben mehr pro Jahr, und das konstant seit 40 Jahren – wo soll das enden?

      Auch bei der Auswahl der Motive kommt bei mir nicht immer Begeisterung auf. In den letzten Jahren ist ein Trend zu Themen aus Film und Fernsehen zu beobachten, wobei → James Bond und → Sherlock Holmes in Grossbritannien wenigstens noch nachvollziehbar sind (ja, es gibt Daniel Craig und Benedict Cumberbatch auf Briefmarken (1)), aber was bitte machen Star Trek und Star Wars auf britischen Briefmarken? Das Ganze erweckt den eher peinlichen Eindruck, man wolle um jeden Preis neue Märkte für Briefmarken erschliessen und sich dazu bei einem Publikum anbiedern, das mit Philatelie, wie wir sie kennen, nicht viel gemeinsam hat. Dazu passt die Ergänzung des Angebots um immer neue Presentation Packs, Souvenir Packs, Medaillen und Marken in Silber. Es fehlen eigentlich nur noch T-Shirts und Action-Figuren …

      Nun sind genau solche Entwicklungen einer der Gründe, warum ich mich vor langer Zeit den klassischen Ausgaben zugewandt habe. Auch, wenn ich jetzt ein zeitgenössisches Gebiet in meine Sammlung aufnehme, hat sich an dieser Einstellung nichts geändert. Ich verzichte also auf diese kommerziellen Auswüchse und konzentriere mich auf die Marken (und Markenheftchen). Natürlich werde ich ein Presentation Pack, das in einer gekauften Sammlung zu mir kommt, nicht wegwerfen; es kommt als „Beifang“ ins Album, aber es interessiert mich nicht wirklich.
      Mein Ziel ist auch nicht das vollständige Zusammentragen aller Hauptnummern; ich werde mich bei Gedenkausgaben spätestens ab 2000 auf diejenigen beschränken, die mir gefallen, und mich sicher schwerpunktmässig den Dauermarken widmen, also den Wildings und Machins.


Fussnoten:

  1. Das sehen die Briten sehr gelassen. Hier in der Schweiz war es → eine Sensation, als 2007 mit Roger Federer erstmals eine lebende Person auf einer Briefmarke abgebildet wurde, und in den USA galt → bis 2011 ein Verbot, lebende Personen auf Briefmarken zu zeigen.

Literatur:


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Erste Veröffentlichung am 7. Oktober 2021, letzte Bearbeitung am 25. September 2022.


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