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Grossbritannien – Queen Elizabeth II – Postage Due Stamps (Portomarken) – Decimal

„Postal authorities have nearly always viewed selling mint Postage Dues as a means of raising revenue, so often mint stamps are relatively easy to obtain, but properly used (not ‚cancelled to order‘) can be a different matter and covers showing correct non-philatelically inspired usage are often rarities.“
Einführung zu den → Postage Dues bei Stanley Gibbons
 

      Diese Aussage der führenden Grossbritannien-Spezialisten ist leider nur allzu wahr, und sie gilt nach meiner Erfahrung in besonderem Mass für die moderneren, also dezimalen, Ausgaben. Einen Beleg mit einer wirklich für das Nachporto gebrauchten £5-Marke zu finden, ist eine echte Herausforderung. Zum Glück für Sammler wurden diese Marken aber auch zur Abrechnung von Zoll oder Mehrwertsteuer bei der Zustellung verwendet; das sind „echte“ postalische Verwendungen, wenn auch etwas ausserhalb der klassischen Bedeutung von postage due. Solche Stücke habe ich auch in meiner Sammlung:

Portogerecht mit CHF 7.– frankierter Luftpost-Einschreibebrief von Onex (Schweiz) nach London.
Die bei der Einfuhr fällige Value Added Tax (Mehrwertsteuer) und die Bearbeitungsgebühr (Post Office Clearance Fee)
wurden mit Portomarken beglichen, u. a. einem 6er-Streifen der £5-Marke.

      Falls Sie den oben gezeigten Sechserstreifen der £5-Marke jetzt noch nicht wirklich eindrucksvoll finden: Da geht natürlich noch mehr. Schauen Sie sich doch einmal – auf einer eigenen Seite – diesen Beleg an.

      Durch diese Verwendung wurden allerdings aus den Portomarken nach philatelistischer Definition Fiskalmarken; in dieser Funktion wurden sie bei der britischen Post noch bis Ende Januar 2000 gebraucht, während der Gebrauch als „echte“ Portomarken bereits 1995 endete.

 
Die drei Ausgaben der dezimalen Portomarken

      Mehr als 50 Jahre lang genügte die erste Ausgabe der Portomarken – in der Dezimalära gab es zwischen 1970 und 1994 gleich drei verschiedene Ausgaben. Die Marken waren bei den beiden ersten Serien innerhalb einer Ausgabe unterschiedlich gestaltet; zur leichteren Identifizierung, welche Marken welcher Ausgabe zuzuordnen sind, habe ich diese Schemazeichnungen erstellt:

1. Ausgabe, 17. 6. 1970 – 18. 6. 1975
 
Niedrige Werte (½p.–7p., SG D77–D83):
Verschnörkelte Kursivschrift, to pay vertikal am linken Rand.
 
Hohe Werte (10p.–£5, SG D84–D89):
Kursivschrift, to pay am unteren Rand.
 
2. Ausgabe, 9. 6. 1982
Wertziffern sehr nüchtern gestaltet, ohne Schattierung.
 
Niedrige Werte (1p.–5p., SG D90–D94):
Serifenlose Schrift, to pay vertikal am rechten Rand.
 
Hohe Werte (10p.–£5, SG D95–D101):
Serifenlose Schrift, to pay am unteren Rand.
 
3. Ausgabe, 15. 2. 1994
Krone als zentrales Motiv, kleine Wertziffern.
 
Alle (1p.–£5, SG D102–D110):
Serifenlose Schrift, kleines to pay vertikal am unteren rechten Rand.
 

 
Belege mit Portomarken aus der decimal era

Unfrankierte Sendung

Unfrankierter Brief von Kettering nach Tunbridge Wells vom 12. November 1979.
Nachporto von 16p. mit 2 Marken der 1. Ausgabe quittiert
 
Unfrankierter Brief innerhalb Liverpools vom 12. April 1977.
Nachporto 13p. to pay / posted unpaid / second class; Portomarken der 1. Ausgabe
 

Unzureichend frankierte Sendung


 
Grossformatiger (32 x 23 cm) unterfrankierter Brief von Aldershot nach Salisbury vom 16. Mai 1984.
Stempel registered / salisbury (wilts) vom 18. Mai 1984.
Mischfrankatur der Portomarken 1p. erste Ausgabe und 10p. zweite Ausgabe
Unzureichend frankierte Briefe aus dem Ausland.
Oben: Bumbury (Australien), dort gestempelt am 3. Februar 1982 nach Ware. Dort Stempel vom 11. Februar 1982; Nachporto von 24p. erhoben mit Marken der ersten Ausgabe.
Unten: Brief aus Wien (9-5 90) nach Blandford Forum, dort am 12. Mai 27p. Nachporto berechnet mit Marken der 2. Ausgabe.

Literatur:


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Erste Veröffentlichung am 2. Oktober 2022, letzte Bearbeitung am 13. Oktober 2022.


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