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Grossbritannien – Queen Elizabeth II – „Echte“ Raritäten unter QEII

      Nachdem ich meinen sehr persönlichen Standpunkt zu den teilweise extrem teuer gehandelten Raritäten der Kategorie „ausgefallene Farben“ und „ungezähnte Marken“ erläutert habe, möchte ich zeigen, dass es auch bei diesen modernen Ausgaben höherwertige Stücke gibt, die wirkliche Seltenheiten und nicht Fehler der Druckerei sind.

      Ein solches Stück finden Sie als erstes und einziges prädezimales Prestige Stamp Book in der extrem seltenen kompletten Ausgabe mit specimen-Aufdruck.
      Noch eine kleine Rarität aus dem Bereich der Prestige Stamp Books ist der Forerunner mit der Castles-Ausgabe (Abbildung folgt).

      Eine weitere relativ neue (2004) Rarität war mir bisher nie aufgefallen, bis ich sie eher zufällig fand:
      Bei einem Auktionshaus in New Jersey stiess ich bei der Durchsicht des Grossbritannien-Angebots auf den 2004 verausgabten Block Ocean Liners zum Ausrufpreis von USD 2500.–.
      Was macht diesen normalerweise für etwa £6.00 erhältlichen Block so teuer? Die Antwort finden wir in der Beschreibung des Auktionsloses:


Abb: Katalog zur 97. Auktion, 30.–31. August 2023, Raritan Stamps, Inc.

      Der letzte Spezialkatalog der Sondermarken unter Queen Elizabeth II datiert aus dem Jahr 2002, es bleibt also nur der SG Concise. In der Ausgabe 2023 heisst es zu Block MS2454 (der die Marken SG 2448–2453 beinhaltet) tatsächlich nur „No. MS2454 is known to exist with a face value of 53 on No. 2452. It is known perforated and imperforate.“ Eine Preisnotierung gibt es nicht.
      Woher die Information über 10 bis 15 existierende Stücke aus Abonnements bei Raritan Stamps stammt, weiss ich nicht; diese zurückgezogene Ausgabe ist auch in den → umfangreichen Informationen bei CollectGBStamps nicht erwähnt. Pierrons Errors and Varieties führt diesen Block nicht auf.

      Eine zur Ausgabe vorbereitete, aber dann zurückgezogene Marke ist natürlich wirklich interessant – da denken wir an → Audrey Hepburn oder die → Gscheidle-Marke. Meine sammlerische Neugier war jedenfalls geweckt.
      Google wurde befragt: 2014 kam ein ungezähntes Exemplar dieses Blocks zur Auktion; ein Ergebnis war nicht verfügbar. 2009 tauchte ein solcher Block in der Spezialauktion Modern Errors bei David Feldman auf, blieb jedoch unverkauft (Estimate: €2000/3000). Zur Herkunft heisst es im Auktionskatalog „only 6 sheets were discovered in a dealer’s stock at a show in New York City in late 2006“.
      Ich hatte das Glück, einen solchen Block sehr günstig zu finden; hier ist dieses spezielle Stück:


Beachten Sie die Marke unten links: Der Fehler ist die Wertangabe „53“ statt „57“.

      Ein weiteres sehr markantes Beispiel für Errors of Value, das Sie weder im SG-Katalog noch bei Pierron finden, gab es bei der Blockausgabe Wilding Anniversary (2nd issue). Dieser am 20. Mai 2003 erschienene Block (SG MS2367) enthält 10 Marken mit Wilding-Motiven, jedoch in Dezimalwährung. Die Marke rechts unten in diesem Block ist eine NVI-Ausgabe mit der Wertstufe „E“:

      Die Gestaltung dieses Blocks erfolgte noch vor der Erhöhung der Postgebühren am 6. Februar 2003. Einige wenige Blocks wurden mit den ursprünglich geplanten Wertstufen gedruckt; laut Angabe des Händlers, von dem mein Exemplar dieser Variante stammt, existierten vier Exemplare. Achten Sie auf die beiden jeweils äusseren Marken rechts und links in der unteren Reihe:

      Hier der direkte Vergleich:


Oben (definitive Ausgabe): Twenty  •  28p  •  42p  •  34p  •  E
Unten (errors of value): Nineteen  •  27p  •  42p  •  41p  •  20p

      Solche Errors of Value finde ich noch interessant (und – im Gegensatz zu ausgefallenen Farben und Zähnungen – sammelwürdig, aber das ist rein subjektiv), da sie keine Fehler sind, sondern Entwicklungen bei der Post dokumentieren (meist Gebührenerhöhungen …).
      Ein weiteres berühmtes Stück dieser Kategorie, das leider ausserhalb meiner Reichweite liegt, ist der Rowland-Hill-Block von 1979 (Abb. auf dieser Seite) mit den ursprünglich geplanten Wertstufen, der sogar im SG Concise erwähnt wird. Eines der nur zwei oder drei bekannten Exemplare wurde in der erwähnten Feldman-Auktion für £14000 (zuzüglich Aufgeld) verkauft. Es lohnt sich, einmal die eigene Sammlung auf solche, auf den ersten Blick unauffällige, Varianten durchzusehen.


Literatur:


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Copyright © 2023 und verantwortlich für den Inhalt:

Erste Veröffentlichung am 22. September 2023, letzte Bearbeitung am 17. November 2023.


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