Klassische Philatelie: Ein sehr spezielles Briefmarkenalbum

Einleitung – Ein sehr spezielles Briefmarkenalbum – Jean de Sperati

Wenn ein ausgewiesener Experte seinen Tresor öffnet und einem „Normalsammler“ einen Einblick in sein Referenz-Material gewährt, kann dieser Normalsammler manchmal Erstaunliches, Ungewöhnliches und Überraschendes sehen. So ging es mir bei einem Besuch bei der Firma Zumstein in Bern, als der Chef des Hauses, Christoph Hertsch, eine offenbar schon ältere, etwas lädierte Pappschachtel auf den Tisch stellte und nur meinte „Schau Dir das mal an – das kennst Du sicher noch nicht“.
Ich kannte das fragliche Objekt tatsächlich noch nicht, was ich mit geschätzt 99,9 % aller Philatelisten gemeinsam haben dürfte. Mit Genehmigung von Herrn Hertsch (merci, Christoph!) kann ich Ihnen jetzt einige Bilder dieses sehr ungewöhnlichen philatelistischen Werks zeigen. Die Chance, es irgendwann noch einmal irgendwo zu sehen, ist nicht sehr hoch …


Die Schachtel sowie das darin aufbewahrte grüne Lederalbum tragen die Inschrift „Philatélie d’Art“, Speratis Bezeichnung für seine zweifellos technisch und handwerklich herausragenden Werke.

Die „No. 1“ in goldener Schrift wird noch wertvoller, wenn man den darunter stehenden Text liest:
Ce recueil a été édité en 5 (cinq) exemplaires numérotés
(Diese Sammlung wurde in 5 (fünf) nummerierten Exemplaren herausgegeben)

Die Abbildungen vermitteln einen kleinen Eindruck vom Umfang der Sperati-Produktion. „Schwarze Einser“ und argentinische Barquitos als Kehrdruck, der zinnoberrote österreichische Merkur, das neapolitanische „Savoyer Kreuz“ mit extrem selten vorkommendem Rundstempel – Sperati hatte grosse und grösste Raritäten im Angebot.

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