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Japan – Kirschblüten – Einführung

      Am 23. 8. 1872 erschienen die ersten Marken der neuen Kirschblüten-Ausgabe. In die Zeit dieser Marken, 1872–1876, fielen so viele Änderungen und Neuerungen in der Markenherstellung wie im Postdienst allgemein, dass Ichida (1965) zu dieser Ära schrieb
      „As can be seen, the postal history of the Cherry Issues period tells of progress and adjustment to circumstance. All of the philatelic material of this period – postage stamps, covers, specimens, records, etc. – indicate in one way or another the characteristics of transition; from the old to the new, from adolescence to adulthood, from chaos to a degree of stability. These characteristics apply equally to the Government employees, to the artisans, and to the disposition of the general public of the Meiji era.“

      Die in der Kirschblüten-Ära eingeführten Änderungen waren in der Tat tiefgreifend. Ganz kurz, nicht chronologisch und ohne Anspruch auf Vollständigkeit umfassten sie

  1. Verbesserungen bei Papier und Farbe im Markendruck,
  2. Massnahmen zur quantitativen Erfassung des Markenabsatzes,
  3. Übernahme von Gravur und Druck der Marken durch die Regierung, Abschaffung des Monopols privater Unternehmen,
  4. den Abschluss eines Postvertrages mit den USA (gültig ab 1875) mit Schliessung der US-amerikanischen Auslandspostämter in Japan im Dezember 1874 (1879 wurden die britischen und 1880 die französischen Postämter geschlossen),
  5. die Einführung eines einheitlichen Posttarifs nach Gewicht, unabhängig von der Entfernung, für 1st-class mail 1873 und für Einschreiben 1874,
  6. die Einführung des Gregorianischen Kalenders.

 
      Einige dieser Punkte hatten unmittelbare Auswirkungen auf Ausgabe und Gestaltung der Marken:

  1. finden Sie in den verschiedenen Ausgaben,
  2. sind die separat diskutierten syllabics,
  3. sehen Sie in Beschreibungen wie Matsuda printing und Government printing,
  4. führte zur „Vogel-Ausgabe“ für den Auslandsverkehr.
  5. und 6. sind für Briefesammler interessant.

      Die Motive dieser Ausgabe lassen sich grob in drei Gruppen eineilen: Die klassischen Kirschblüten, das im Michel so genannte „Gürtelmuster“ (garter design bei Ichida) und die nur aus drei Werten bestehende völlig anders gestaltete Vogel-Ausgabe (bird design).
      Neu waren, wie schon in der Einleitung erwähnt, die Wertangabe in arabischen Zahlen und lateinischen Buchstaben und die Einführung des kaiserlichen Wappens, der Chrysantheme, auf allen Marken. Die japanisch ausgeschriebenen Zahlen blieben aber erhalten und wanderten jetzt an den Rand des Markenbildes. Das sieht dann beispielsweise so aus (30 Sen, MiNr. 15x):

Links:
 


 
(Dreissig)
 

 
(Sen)
Mitte:
 
Chrysantheme
 

便


 
(Briefmarke)
Rechts:
 


 
(Dreissig)
 

 
(Sen)
Ein Hinweis zur Identifizierung von Fälschungen: Die Chrysantheme hat auf echten Marken immer genau 16 Blätter.
Auf Fälschungen kommen 15, 16 und 17 Blätter vor.

      Bei diesen Marken (wie bei den folgenden Koban) führe ich die Zeichen der vorkommenden Zahlwerte nicht mehr auf, da die arabischen Zahlen auf den Marken angegeben sind.


Literatur:


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Erste Veröffentlichung am 3. Januar 2024, letzte Bearbeitung am 3. Januar 2024.


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