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Japan – Der Tōkaidō

Japanische Entfernungsangaben
1 Ri ( 里 ) = 36 Cho ( 町 )
1 Ri = 3,93 km   •   1 Cho = 109,09 m.


Kurze Geschichte des Tōkaidō

      In der Edo-Periode (der Zeit vor der „Meiji Restoration“) wurden verschiedene Verkehrswege ausgebaut, darunter auch der Tōkaidō, der über eine Strecke von 488 km entlang der Küste Japans verlief und die Städte Edo (damaliger Name von Tokyo) und Kyoto (damalige Hauptstadt) verband. Mit Beginn der Meiji-Zeit verlor die Strecke zwar an Bedeutung, ist aber postgeschichtlich als erste grosse Postroute interessant.
      Bei Ichida finden wir eine Karte der Strecke mit (1871) insgesamt 61 Postämtern entlang dieser Route, die alle aufgeführt sind. Berühmt ist die Route aber aus der Zeit, als es 53 Stationen gab – und diese Zeit hat auch die japanische Post in einer sehr schönen Ausgabe verewigt.

 
Die 53 Stationen des Tōkaidō

      Berühmt sind die 53 Stationen (55 mit Anfangs- und Endstation in Nihonbashi bei Edo bzw. in Kyoto) entlang dieser Strecke, die in Abständen von 16 Chō bis über 4 Ri auseinander lagen, bis heute als Motiv japanischer Holzschnitte (Ukiyo-e).

      Verschiedene Künstler haben eine solche Serie geschaffen. Die berühmteste ist die von Utagawa Hiroshige 1833–1834 geschaffene, als Hōeidō-Edition bekannte, insgesamt 55-teilige Serie von Holzschnitten. (Die Holzschnitte sind komplett in der → englischen Wikipedia abgebildet.) Nach Hokusais 36 Ansichten des Berges Fuji ist Hiroshiges Serie die wohl bekannteste der Stilrichtung → Ukiyo-e.

 
Die Ausgabe der japanischen Post zur Internationalen Briefwoche 2020

      Ich bin insgesamt, wie ich zugeben muss, von Japan als zeitgenössischem Sammelgebiet nicht sehr begeistert. Die von mir schon bei Grossbritannien deutlich kritisierte Ausgabeflut wird in Japan noch deutlich übertroffen: 575 Hauptnummern findet man im Michel allein für das Jahr 2020. Als Freund japanischer Kunst erfreue ich mich allerdings an den seit 1958 jährlich erscheinenden Ausgaben zur International Letter Writing Week, die meist Holzschnitte, aber auch Gemälde und vereinzelt Puppen als Motiv haben. Als Holzschnitt-Liebhaber wie als postgeschichtlich interessierter Sammler konnte ich einer Ausgabe der japanischen Post aus dem Jahr 2020 (9. Oktober, MiNr. 10489–10543 in Kleinbogen) deshalb nicht widerstehen: Die komplette Hōeidō-Ausgabe als Kleinbogen mit 55 Einzelwerten.
      Die japanische Post hatte schon in früheren Jahren immer wieder einmal Motive aus dieser Serie im Rahmen der ILWW-Ausgaben gebracht; 2019 wurde die Serie abgeschlossen. („Since 2000, Japan Post has been methodically including Hiroshige prints from the Hoeido set in its ILWW series, and with this 2019 issue it has now completed this task of depicting all 55 scenes on ILWW stamps“ heisst es in einem Artikel dazu in der Februar-Ausgabe 2020 der Japanese Philately, der auch eine Übersicht all dieser Ausgaben enthält.) 2020 entschied man sich dann, die komplette Serie noch einmal mit bei allen Werten identischer Wertstufe und mit gleichen Abmessungen der Marken herauszubringen. Das Ergebnis war ein in einer Auflage von 40 000 Stück bei Cartor Security Printing gedruckter Kleinbogen (222,5 x 345 mm), der in einer schön gestalteten Ausgabe mit einem Aufschlag auf den Nennwert verkauft wurde. Die Marken zeigen die Stationen des Tōkaidō in Ost-West-Richtung, also von Edo nach Kyōto.

      Das Markenheftchen ist wie ein kleines aufklappbares Buch (257 x 364 mm) gestaltet. Innen gibt es links einen Text (japanisch/englisch) mit Hintergrundinformationen zu dieser Ausgabe und rechts den Kleinbogen (hier ein grosses Bild).


Literatur:


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Erste Veröffentlichung am 3. Januar 2024, letzte Bearbeitung am 3. Januar 2024.


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