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Altdeutschland – Bergedorf
Der Schaltersatz

      Bevor wir uns den Neudrucken der Bergedorfer Marken zuwenden, müssen wir natürlich zunächst einmal die Originale kennenlernen.

      Diese einzige Ausgabe Bergedorfs erschien am 1.  November 1861 (mit einem Nachtragswert, der MiNr. 1 b, im Jahr 1867); sie war bis zum 31. Dezember 1867 frankaturgültig, ab 1. Januar 1868 wurden die Marken des Norddeutschen Postbezirks verwendet.

      Der Bergedorfer Satz besteht aus so genannten „wachsenden Marken“, das heisst, die Grösse der Marken nimmt mit steigendem Nennwert zu. Dieser Satz ist die einzige altdeutsche Ausgabe, die so angelegt ist. (Unterschiedliche Markenformate in einem Satz gab es zwar auch in anderen Gebieten, etwa bei der bayerischen Freimarkenausgabe vom Oktober 1881, dem „Prinzregent-Luitpold“-Satz von 1911 und späteren bayerischen Ausgaben, aber nur bei Bergedorf folgt der ganze Satz über alle Werte dem Schema höherer Wert = grössere Marke.)
      Der – im ganz wörtlichen Sinn – kleinste Wert ist die ½-Schilling-Marke, die auch die kleinste komplette Marke Altdeutschlands mit eigener Katalognummer ist. (Die absolut kleinste altdeutsche Marke ist ein Viertel der MiNr. 1 oder der bildgleichen MiNr. 5 von Mecklenburg-Schwerin; diese wie auch die MiNr. 9 von Braunschweig, deren „Einzelkomponenten“ nur geringfügig grösser sind, sind jedoch teilbare Marken, bei denen aber die ganze Marke, also 4/4, mit eigener Nummer im Katalog erfasst ist.)

      Wenn wir bei den Bergedorf-Marken von Farben reden, ist fast immer die Papierfarbe gemeint – die Markenfarbe, also die gedruckte Farbe, war, mit Ausnahme der 3-Schillinge-Marke (MiNr. 4), schwarz.

      Hier nun der komplette Satz der amtlich verausgabten Marken Bergedorfs:

Bergedorf Michel Nr. 1 a Bergedorf Michel Nr. 1 b
½ Schilling
MiNr. 1 a
schwarz auf mittelpreussischblau
Auflage 160 000
½ Schilling
MiNr. 1 b
schwarz auf blau
Auflage 40 000

Bergedorf Michel Nr. 2 Bergedorf Michel Nr. 3
1 Schilling
MiNr. 2
schwarz auf weiss
Auflage 90 000
1½ Schilling
MiNr. 3
schwarz auf hellolivgelb
Auflage 100 000

Bergedorf Michel Nr. 4 Bergedorf Michel Nr. 5
3 Schillinge
MiNr. 4
dunkelultramarin auf mattrosa
Auflage 80 000
4 Schillinge
MiNr. 5
schwarz auf mattbraunorange
Auflage 80 000

 

      Die MiNr. 1 b – die übrigens etwas kleiner ist als die 1 a – wird von fast allen Sammlern (und auch in Auktionskatalogen renommierter Firmen) als dunkelblau bezeichnet; dies ist die früher im Michel „Deutschland-Spezial“ benutzte Farb-Bezeichnung. Sie gibt den Eindruck sehr gut wieder, den die 1 b im Vergleich zur 1 a hinterlässt: Die „b“ ist auf deutlich dunklerem Papier gedruckt (s. o.). (Die aktuellen Farbbezeichnungen sind: a mittelpreussischblau, b blau.)

      Diese schlichte Papiervariante macht die kleine ½-Schilling-Marke interessant: Knauer und Müller-Mark haben detailliert ausgeführt, dass diese – ungebraucht noch günstig zu erwerbende – Marke gebraucht und erst recht auf Brief zu den ganz grossen Altdeutschland-Raritäten gehört.


Literatur:


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Erste Veröffentlichung am 12. Juni 2005, letzte Bearbeitung am 12. Februar 2024.


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