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Kap der Guten Hoffnung Ausgabe 1863, De La Rue, SG Nr. 18 |
Die Firma Perkins Bacon & Co. verlor 1861 sämtliche staatlichen Druckaufträge für Marken von Grossbritannien und seinen Kolonien. Die gesamte Geschichte finden Sie in Jaffes, anlässlich der Stamp Show 2000 in London mit Vermeil ausgezeichnetem, Buch „Cancelled by Perkins Bacon“ (1).
Wieso fiel die renommierte Firma, Grossbritanniens Marken-Drucker seit der Penny Black von 1840, in Ungnade?
Mr J.B. Bacon hatte im August 1861 die im Nachhinein keineswegs gute Idee, einem Bekannten etliche Markenbogen – insgesamt etwa 450 Stück – aus der Produktion seiner Druckerei zu schenken. Der Bekannte war ein Mr Ormond Hill, Cousin des berühmten Sir Rowland Hill, der wiederum diese Marken an seinen Freundeskreis weitergab. Bacon hatte alle Marken mit einem eigenen cancelled-Stempel entwertet; diese Stücke sind heute sehr gesucht.
Obwohl Bacon sich sicher nichts Böses dabei gedacht hatte – er zeigte auch später ein völlig fehlendes Unrechtsbewusstsein –, war diese Aktion natürlich ein grober Vertrauensbruch gegenüber seinen Auftraggebern. Insgesamt konnte er noch froh sein, nur seine Verträge zu verlieren; weitere juristische Konsequenzen hatte die Aktion nicht für ihn.
Die vormals von Perkins Bacon verwendeten Druckplatten aller vier Werte wurden an die Firma De La Rue übergeben, die in den Jahren 1863 und 1864 damit Kap-Dreiecke herstellte.
Alles bei den Perkins-Bacon-Drucken zur Anordnung der Marken im Bogen Gesagte gilt auch für die De-La-Rue-Drucke; auch die zwei unterschiedlichen Urstempel jeder Wertstufe („Die A und B“) findet man bei den De-La-Rue-Ausgaben wieder.
Die Auflagen der De-La-Rue-Drucke nach Nankivell:
1 Penny: | 1 223 040 | Stück |
4 Pence: | 1 263 840 | Stück |
6 Pence: | 95 550 | Stück |
1 Shilling: | 37 920 | Stück |
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Links: De-La-Rue-Druck (SG 18 a) Rechts: Druck von Perkins Bacon & Co. (SG 6) |
Die De-La-Rue-Drucke sind, obwohl von den gleichen Platten gedruckt, relativ leicht von den Perkins-Bacon-Drucken zu unterscheiden:
Noch deutlicher wird dies in der schwarz-weissen Abbildung. Die Hope wirkt bei PB (rechts) plastischer, bei DLR (links) deutlich „flacher“, was hauptsächlich an der weitgehend ausgefallenen Schattierung liegt; die Hintergrundzeichnung ist bei PB wesentlich filigraner:
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Literatur:
Copyright © 2005–2008 und verantwortlich für den Inhalt:
Erste Veröffentlichung am 30. Oktober 2005, letzte Bearbeitung am 29. November 2022.
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