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Einleitung – Bleisulfidschäden an klassischen Marken, Belegen und Stempeln

Diese Seite wurde 2008 erstmals erstellt, als das Thema noch aktuell war und intensiv diskutiert wurde. Inzwischen ist es sehr ruhig um diese Problematik geworden; ich sehe keinen Sinn darin, die gesamte Geschichte heute, 2020, noch einmal von Anfang an zu erzählen. Bestärkt wurde ich in der schon lange gehegten Idee, diese Seite deutlich zu kürzen, durch den Umstand, dass mit einer vor einem Monat erschienenen Publikation von Peter Feuser eine umfassende Zusammenfassung vorliegt.

Das Problem

      Schon vor dreissig Jahren konnten Sie in Hägers Kleinem Lexikon der Philatelie zum Stichwort „Klarsichthüllen“ diesen Eintrag lesen:

      „Bei der Verwendung der üblichen Klarsichthüllen ist jedoch Vorsicht geboten! Dem Kunststoff sind sog. Weichmacher beigemischt, wodurch die gewünschte Flexibilität erreicht wird. Die Weichmacher (org. Chemikalien versch. Zusammensetzung) haben aber die Eigenschaft, nach und nach zu entweichen, was zur allmählichen Versprödung des Materials, aber auch u.U. zur Verfärbung der darin untergebrachten Marken bzw. des Papiers führen kann.
      Da niemand zu sagen vermag, ob für die Herstellung der Hüllen irgendeines Fabrikates Weichmacher verwendet werden, die auf die Dauer gesehen schädigende Einflüsse auf Marken u. a. nehmen können, sollte auf die Verwendung der in Büroartikelgeschäften erhältlichen Klarsichthüllen verzichtet und die von Albenverlagen herausgebrachten benutzt werden. Bei letzteren ist zu erwarten, daß vorher entsprechende Versuche angestellt worden sind; das Ergebnis von über mehrere Jahre gehenden Langzeittests dürfte allerdings noch ausstehen.
      In diesem Zusammenhang wird oft auf PVC-Folien verwiesen, zu deren Herstellung keine Weichmacher verwendet werden, doch wurde andrerseits schon auf die Gefahr der evtl. Abspaltung anderer Chemikalien bei diesen aufmerksam gemacht. Mit absoluter Sicherheit kann heute wohl noch kein Klarsichthüllenmaterial empfohlen werden.

      (Hervorhebung von mir.)

      Ende 2007/Anfang 2008 wurde eine sehr intensive Diskussion zu diesem durchaus nicht neuen Thema geführt (2003 gab es bereits Meldungen darüber): Es ging um die mögliche (!) Verfärbung (vorwiegend klassischer) Marken und Stempel bei der Aufbewahrung unter Folien.

      Die dadurch ausgelöste Diskussion verlief anfangs sehr heftig; seit etwa Mitte 2008 ist es um dieses Thema wieder ruhiger geworden.
 

Stellungnahmen

      Der erste Albenhersteller, von dem es eine seriöse Stellungnahme gab, war die Firma Leuchtturm; auf der Firmen-Website fanden Sie eine Produkt-Information [aktuell nicht mehr verfügbar], in der explizit auf die Möglichkeit von Bleisulfidschäden hingewiesen wurde und die für sämtliche Produktreihen die verwendeten Materialien nannte.
      Eine Information über die verwendeten Materialien ist bei Leuchtturm auch heute noch → verfügbar; beachten Sie die Umstellung der LB-Blätter im Jahr 2004.

      Die nächste Firma, die vernünftig reagierte, war Schaubek. In einer Stellungnahme [aktuell nicht mehr verfügbar] auf der Firmen-Website hiess es ausdrücklich „Ein mögliches Risiko können aber auch wir nicht zu 100% ausschliessen.“

      Ende Februar 2008 gab es eine offizielle Stellungnahme des → BDB (Bundesverband Deutscher Briefmarkenversteigerer e.V.). (Sie finden den Text unter dem Menüpunkt „BDB News“ ganz unten.)
 

Meine persönliche Situation in Sachen Folienproblematik

      Auf einer anderen Seite habe ich Ihnen mein Aufbewahrungssystem vorgestellt; wie ging ich für mich mit diesem Problem um?
      Ich hatte teilweise ganze Blätter (meine Ausstellungssammlung und lose Blätter von auf Auktionen gekauften Restsammlungen) in Folien-Hüllen aufbewahrt. Diese Blätter habe ich sofort aus den Hüllen genommen.
      Wie Sie einer Abbildung auf der genannten Seite entnehmen können, bewahre ich Marken auf Leuchtturm-LB-Blättern in individuellen Hawid-Klemmtaschen auf. Dank der oben erwähnten Information auf der Leuchtturm-Website wusste ich, dass ich mein System nicht grundsätzlich umstellen musste; lediglich die alten LB-Blätter (vor 2004) habe ich gegen neue ausgetauscht.
 

Aktuell (Frühjahr 2020)

      Peter Feuser hat in einer 80-seitigen Broschüre mit dem Titel „2000 – 2020 Zwanzig Jahre Bleisulfidskandal“ die Entwicklung der letzten 20 Jahre zu diesem Thema zusammengefasst; der BDPh → berichtete am 22. 04 2020 darüber. Sie können diese Übersicht auf der Website des Auktionshauses Feuser im PDF-Format → herunterladen.


Literatur:


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Erste Veröffentlichung am 25. Januar 2008, letzte Bearbeitung am 10. Mai 2020.


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