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Im Gebiet Grossbritannien werden Ihnen in der Beschreibung von Auktionslosen, in Händlerangeboten, auf Websites und in Veröffentlichungen gelegentlich Begriffe begegnen, die Ihnen vielleicht (in der englischen Version) bisher nicht geläufig waren. Hier finden Sie eine Zusammenstellung solcher Begriffe und Abkürzungen. Zu einigen Begriffen (Vermerk „(Abb.)“) finden Sie unten auf der Seite exemplarische Abbildungen.
Advertising ring | Private, ringförmig um den Wertstempel liegende Werbeeindrucke auf Ganzsachen der viktorianischen Ära. (Abb.) |
BLCS | Benham Luxury Cover Series. Aufwändig gestaltete Ersttagsbriefe der Firma → Benham Philatelic. |
Booklet | Markenheftchen. |
Booklet pane | Heftchenblatt. |
Cancelled to order | Gefälligkeitsstempel. |
CDS | Circular date stamp. Kreis-Datumsstempel. (Abb.) |
Chalk-surfaced / chalky paper |
Kreidepapier. (Wird auf der Seite über die zweite Castles-Ausgabe diskutiert.) |
Coil leader / Coil stamp |
Rollenendstreifen / Rollenmarke. (Abb.) Web: → Great Britain: Stamps from Machines. |
Colour trial | Farbprobe. |
Control numbers | Vermerk auf dem Bogenrand zur internen Kontrolle der Druckerei. Anfangs (eingeführt 1884) nur bei ½d- und 1d-Marken, ab George V bei allen kleinen Werten. Besteht aus fortlaufendem Buchstaben und Jahreszahl der Ausgabe (s. Postal Union Congress – kleine Werte). Web: → Control numbers on British Stamps. |
CV / c.v. | Catalogue value. |
Cylinder block | In GB oft als 6er-Block vom Rand gesammelte Einheiten, bei denen auf dem anhängenden Rand die Nummer des Druckzylinders erkennbar ist. (Abb.) Web: → Some Sheet Markings of Great Britain Issues. |
Cypher | Monogramm. Verwendung als Wasserzeichen auf Briefmarken, auch auf Fahrzeugen der Royal Mail und an Briefkästen. Web: → Royal cypher in der englischen Wikipedia. |
Decimal | Die britische Währung Pfund/Schilling/Pence (£sd) wurde in Grossbritannien und Irland am 15. Februar 1971 auf eine dezimale Währung umgestellt (1 pound = 100 pence). Dieser New Pence wurde mit „p“ statt des früheren „d“ abgekürzt. Diese Währungsumstellung war natürlich eine grosse Zäsur; Kataloge (und Händler) teilen die Epoche von Queen Elizabeth II üblicherweise in Pre-Decimal/Decimal ein. Web: → Decimalisation bei postalmuseum.org. |
Definitives | Dauermarken. Neben den Ausgaben (Wildings und Machins sowie die Castle Series mit den hohen Werten), die für das gesamte Vereinigte Königreich ausgegeben wurden, gibt es noch die Regional Issues oder Country Definitives für Nordirland, Schottland, Wales und England (früher auch für die Channel Islands und die Isle of Man). Alle Marken sind im gesamten UK gültig. (Abb.) Web: → Wilding series, → Machin series, → Castle series und → Country definitives in der englischen Wikipedia. |
Demonetized | Ausser Kurs gesetzt, entwertet (Ende der Gültigkeitsdauer einer Marke). Web: → Postage stamp demonetization in der englischen Wikipedia. |
Departmental Officials | Dienstmarken. |
Die proof | Probedruck (Einzelabzug). (Abb.) Web: Beispiele bei → Embassy Stamps und → Stanley Gibbons. |
DLR | De La Rue. Druckerei (druckte bereits die Kap-Dreiecke). |
Double fugitive ink | Siehe Fugitive ink. |
Embossed | Prägedruck. |
FDC | First Day Cover. Ersttagsbrief. |
Fugitive ink | Druckfarbe, die sich mit organischen Lösungsmitteln (z. B. Terpentin) auflösen lässt. Double fugitive ink ist ausserdem wasserlöslich. Web: → Doubly fugitive ink im Philatelic Glossary. |
Full bleed | „Bleed“ ist beim Drucken der Begriff für den nicht bedruckten Rand um ein Dokument, full bleed bezeichnet randlosen Druck. Bei britischen Marken selten, kam Ende des letzten Jahrhunderts auf. Es gibt nicht viele Ausgaben in diesem Stil (z. B. Krimkrieg 2005, Charles Dickens 2012). (Abb.) Web: → Übersetzung für „full bleed“ bei context.reverso.net. |
GPO | General Post Office. 1660 von Charles II gegründet; erlebte unter Elizabeth II die Transformation zur heutigen (seit 2001) Royal Mail. Web: General Post Office in der → deutschen und → englischen Wikipedia. |
Gutter pair | Zwischenstegpaar (siehe dazu die Seite Gutter Pairs und Cross Gutter Blocks). |
Himmelsrichtungen (NW, SE etc.) |
Angabe, in welche Richtung ein dezentriertes Markenbild verschoben ist, z. B. NW (northwest) nach oben links; seltener auch Bezeichnung eines Eckrandes. (Abb.) |
Hinge | Falz (technisch „Scharnier“; Übersetzungsprogramme liefern daher manchmal auf Deutsch Beschreibungen wie „Scharnierrest“). |
Imperforate | Wird im Englischen sowohl für „geschnitten“ (frühe line-engraved issues, SG 1–15) wie für „ungezähnt“ (in Grossbritannien beliebte Abarten) verwendet (siehe dazu die Seite Der feine Unterschied zwischen „geschnitten“ und „ungezähnt“). |
Imprimatur | „Imprimaturstücke“ nennt der Michel GB-Spezialkatalog diese Marken und vermeidet damit geschickt, eine deutsche Übersetzung liefern zu müssen. Imprimatur ist ein schon sehr alter Begriff für die Freigabe eines Werkes zum Druck. In der Philatelie sind diese Stücke die ersten Marken, die von einer fertigen Platte gedruckt werden; man kann sie im Deutschen also als Probedrucke bezeichnen (manche Auktionshäuser sprechen auch von „Andrucken“). In der UK-Philatelie begegnen sie uns von der viktorianischen Ära bis Queen Elizabeth II; üblicherweise sind diese Marken ungezähnt und eigentlich immer relativ teuer. Web: → Imprimaturs bei Stanley Gibbons, → Imprimatur (philately) in der englischen und → Probedruck in der deutschen Wikipedia. |
Interpanneau | Zwischensteg. |
Jubilee lines | Ab 1887 gab es bei den Buchdruck-Dauermarken Randlinien um die Marken in jedem Schalterbogen. Ihr Zweck war, den Druck auf die Platten gleichmässig zu verteilen und bei mehrfarbigen Marken durch die Ko-Registrierung von zwei Platten ein sauberes Markenbild sicherzustellen. Da ihre generelle Einführung mit der Ausgabe der sogenannten Jubilee Issue zusammenfiel, wurden sie bald als jubilee lines bekannt. Randstücke mit diesen Linien (und den pillars oder lined blocks auf den Zwischenstegen) sind sehr beliebt. (Abb.) Web: → Jubilee lines bei stamp-collecting-world.com. |
Line-engraved | Stichtiefdruck. |
LPOG | Large part original gum. Zu einem grossen Teil erhaltene Gummierung bei ungebrauchten Marken. |
MC | Maltese Cross. Malteserkreuz-Stempel. (Abb.) |
Miniature sheet (MS) | Block. Die ersten Blocks wurden in GB erst 1978–1980 zur London 1980 International Stamp Exhibition ausgegeben. Web: → British Miniature Sheets bei stampprinters.info. |
MNH | Mint never hinged. Postfrisch (★★). |
NVI | No Value Indicated. In GB 1989 für Inlandspost eingeführt. Diese Marken tragen keine Angabe zu Betrag und Währung, sondern nur z. B. ein „1st“ oder „2nd“ für First- bzw. Second-Class Mail. Inzwischen gibt es zahlreiche Varianten im UK auch mit Angaben zu speziellen Verwendungen (z. B. „Europe up to 40 grams“). Solche Marken sind auch bei Portoanpassungen weiter verwendbar. (Abb.) Web: → NVI Postage Values Updated bei Norvic Philatelics’ blog. |
Papiertypen (Machins) |
Erklärungen zu ACP, FCP, OCP, OFNP, OFPP, PCP, POP und PPP finden Sie in der Übersicht → Simplifying the Machins (PDF). |
PHQ card, Stamp card |
Diese „Postal-Headquarters“-Karten sind den deutschen Maximumkarten ähnlich. PHQ cards sind Postkarten mit zur Marke bildgleichem Motiv; die Marke wird dabei vorn oder hinten aufgebracht, dazu kommt oft noch ein Ersttags-(Sonder-)Stempel. (Abb.) Web: → PHQ card bei Wikiwand. |
Pillar | Rechteckiges Ornament aus Linien in den Zwischenstegen klassischer Ausgaben. (Abb.) |
POG | Partly original gum. Teilweise erhaltene Gummierung bei ungebrauchten Marken. |
Postage Due stamps | Portomarken. (Abb.) |
Postal Stationery | Ganzsachen. |
Pre‑Decimal | Siehe Decimal. |
PUC | Von Händlern verwendete Abkürzung für die Ausgaben unter George V zum Postal Union Congress 1929 (SG 434–438). (Abb.) |
Re-entry | Doppelprägung (bei nachbearbeiteten Stempeln im Stichtiefdruck; in GB bekannt bei den Seahorses). |
Rouletted | Durchstochen. (In Grossbritannien nur SG 16a von 1848.) |
Selvedge (UK) / Selvage (US) | Bogenrand. |
Se-tenant | Zusammendruck verschiedener Marken unterschiedlicher Wertstufen oder von Marken mit einem Werbefeld, meist aus Markenheftchen oder Rollen. (Abb.) |
Smilers sheets | Anlässlich der Stamp Show 2000 eingeführte personalisierte Briefmarken. Web: → Ridgewood Stamp Sheets (Händler mit eigenem Online-Smilers-Katalog). |
Stamped to Order | Ganzsachen auf Privatbestellung mit vom Auftraggeber definierter Portostufe. Sinnvoll z.B. für Firmen, die häufig Luftpost-Einschreibebriefe o. ä. verschickten, ausserdem konnten Werbung oder die Absenderadresse gleich mit gedruckt werden. Eingeführt 1855, seit 1973 nur noch in sehr begrenztem Umfang in Gebrauch (Behörden, Regierungsstellen). Web: → Zweiteilige Artikelserie zum Download (PDF) bei collectgbstamps.co.uk. |
Stapled | Klammerbindung bei Markenheftchen. |
Stitched | Fadenbindung bei Markenheftchen. (Abb.) |
Stockbook | Einsteckbuch. |
Surface printed | Buchdruck. |
Tallents House | Begegnet Ihnen immer wieder in der philatelistischen Fachpresse: „We heard from Tallents House that …“ oder „You can order at Tallents House“. Tallents House ist die → Geschäftsstelle des British Philatelic Bureau. |
Traffic lights | Diese „Verkehrsampeln“ sind runde oder rechteckige Farbfelder am Bogenrand, in denen die auf den jeweiligen Marken vorkommenden Farben flächig dargestellt sind. (Abb.) Web: → Traffic lights erklärt im Forum stampcommunity.org. |
Training bars | Die unter George V 1920 eingerichtete Post Office Training School verwendete zur Ausbildung zukünftiger Postmitarbeiter mehrheitlich normale Briefmarken, die durch spezielle Überdrucke als Ausbildungsstücke gekennzeichnet und damit für den postalischen Gebrauch unbrauchbar gemacht wurden. Die „training bars“ waren breite Linienaufdrucke, einfach oder doppelt, die auf verschiedenen – auch hohen – Wertstufen vorkommen. (Abb.) Web: → School specimens bei der GB Overprints Society. |
U/M | Unmounted mint. Postfrisch (★★). |
Wmk. sideways / inverted | Wasserzeichen liegend / kopfstehend. Damit Sie solche Angebote in einer umfangreichen Liste sofort erkennen, ist es bei britischen Händlern üblich, die Marken auf der Seite liegend oder kopfstehend abzubilden. (Abb.) |
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Advertising Ring Werbung des Briefmarkenhändlers William Lincoln. |
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CDS – Circular Date Stamp £5 Orange mit „CDS“ vom 15. Juni 1894 (SG 137). |
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Coil leader Rollenendstreifen Typ G4 (7p. + 1p. + 1p. + ½p. + ½p.), in Gebrauch von 1977 bis 1979. |
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Country Definitives Ersttagsbrief vom 27. April 1983 mit den Regionalausgaben für Schottland in den Wertstufen 16p, 20½p und 28p (SG 542, 546 und 550). |
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Cylinder block 6-er Blocks vom linken Bogenrand mit Druckzylinder-Nummer 9 und 13. Ein zentraler Phosphorstreifen (SG X896). |
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Die Proof Die Proof des 2½d.-Wertes der lilac-and-green issue. |
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Full bleed Randlos bedruckte Marken: Ein Paar der Regionalausgaben für Nordirland im neuen Stil (SG NI89, 6. 3. 2001), die 20p.-Marke aus der letzten Ausgabe der Portomarken (SG D106, 15. 2. 1994) und Einzelmarken der Blockausgabe „200. Geburtstag von Charles Dickens“ (SG MS3336, 19. 6. 2012). |
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Jubilee lines, Pillar Queen Victoria, 4d. 1887 (SG 205a). Die weissen Pfeile zeigen auf die jubilee lines, die roten Pfeile liegen mit der Spitze in den pillars. |
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MC Malterserkreuz (Malteserkreuze mit Nummern waren für eine kurze Zeit in London in Gebrauch). |
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NVI Markenheftchen mit sechs 1st-class-stamps. Eines der ersten Markenheftchen mit selbstklebenden Marken mit einer Kombination von Machin definitives und Sondermarken (booklet PM3 mit booklet pane 2230a, 4. September 2001). |
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PHQ card PHQ card (ungebraucht) aus dem Set Nr. 78 zur Ausgabe „Bicentenary of First Mail Coach Run“ (31. Juli 1984; SG 731–735). Die hier gezeigte Karte zeigt die SG 733, als dritte Marke im Satz als 78(c) bezeichnet. |
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Postage Due stamps Portomarken zu 10p und 20p, Ausgabe vom 9. Juni 1982, SG D95 und D96. |
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PUC, Himmelsrichtungen Kurzbezeichnung PUC für die Ausgaben zum Postal Union Congress. Beschreibung der Zentrierung als NW (northwest) und S (south) bzw. der rechten unteren Bogenecke als SE corner. (Screenshot Philasearch vom 25. 6. 2022.) |
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Stitched Markenheftchen mit Fadenheftung, 6 x 4d (SG 733) mit zentralem Phosphorstreifen, August 1970 (SG NP43). |
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Se-tenant, Traffic lights Ausgabe vom 21. Januar 1997 zum 450. Todestag von König Heinrich VIII. (SG 1290–1296), 1291–1296 als se-tenant strip gedruckt. Unterer Bogenrand mit traffic lights. |
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Training bars Sechserblock der SG 503, ½d., mit doppelten training bars. |
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Watermark sideways/inverted Diese Screenshots der Websites von Stanley Gibbons (oben) und Philasearch (links) zeigen die im UK übliche Darstellung von liegenden/kopfstehenden Wasserzeichen durch eine entsprechend gedrehte Abbildung der Marke. (Screenshots vom 22. 1. 2022.) |
Ich verwende kontextabhängig die englische oder die deutsche Schreibweise der genannten Mitglieder des Königshauses, jeweils landesüblich mit oder ohne Punkt nach der römischen Zahl, aber nicht gemischt. Also Elisabeth II. oder Elizabeth II – nicht Elizabeth II. (ich habe auf diese unterschiedliche Schreibweise schon vor vielen Jahren bei den Ausgaben von Portugal hingewiesen).
Es ist interessant, dass auch im Deutschen Queen Victoria meist als „Königin Victoria“ (mit c) geschrieben wird; „Viktoria“ (mit k) findet man nur selten – obwohl man natürlich ihre Ära als „viktorianisches Zeitalter“ schreibt.
Bei den Wertangaben von Marken orientiere ich mich am Stanley-Gibbons-Katalog: Wertstufe und Einheit ohne Leerzeichen, mit Punkt; d bzw. p nachgestellt, £ vorangestellt.
Beispiele: 4d. • 29p. • £1.30
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Erste Veröffentlichung am 7. Oktober 2021. Wird laufend ergänzt.
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